Unser Konzept
Die Kinderstadt ist ein besonderes Sommerferienprojekt in Köln, Hürth und Bergheim, in dem Kinder zwischen 6 und 12 Jahren zu Bürger:innen ihrer eigenen kleinen Stadt werden. Sie entscheiden selbst, wie ihre Stadt funktioniert, welche Regeln gelten und wie das gemeinsame Zusammenleben gestaltet wird. In verschiedenen Betrieben wählen die Kinder frei ihren Beruf, arbeiten dort mindestens eine halbe Stunde und erhalten dafür Lohn in Form einer kinderstadteigenen Währung, mit der sie wiederum einkaufen, sparen oder eigene Ideen verwirklichen können. Auf diese Weise erleben sie spielerisch grundlegende Zusammenhänge von Arbeit, Geld und öffentlichem Leben.
Ein zentrales Element der Kinderstadt ist das Erleben von Demokratie. In täglichen Bürger:innenversammlungen beraten die Kinder über wichtige Fragen, bringen Anträge ein, treffen Entscheidungen und beschließen Veränderungen. Sie erfahren, dass ihre Stimme Gewicht hat und dass Regeln nicht nur Orientierung bieten, sondern auch gemeinschaftlich weiterentwickelt werden können. Unterstützt werden sie dabei von ehrenamtlichen Teamenden, die als Begleiter:innen und Ansprechpartner:innen fungieren und die Kinder in den Betrieben wie auch in demokratischen Prozessen begleiten und unterstützen.
Die Kinderstadt ist zugleich ein Lern- und Erfahrungsraum, in dem Kinder Verantwortung übernehmen, Konflikte lösen und im sozialen Miteinander wachsen können. Sie setzen sich mit Werten wie Respekt, Toleranz und Fairness auseinander und lernen, Herausforderungen demokratisch und damit gemeinschaftlich zu bewältigen. Jede Kinderstadt setzt eigene thematische Schwerpunkte, die das Programm und die Auswahl der Betriebe prägen. Ein zentraler Schwerpunkt aller Kinderstädte ist die Nachhaltigkeit. In Werkstätten, Gärtnereien und Upcycling-Projekten lernen die Kinder ressourcenschonendes Handeln kennen und entwickeln Ideen, wie eine umweltfreundliche Stadt gestaltet werden kann. Je nach Standort können weitere Schwerpunkte wie beispielsweise Inklusion, Kultur, Bewegung, Medien, Ernährung oder Kreativität hinzukommen, die sich in jeweils passenden Angeboten widerspiegeln.
Je nach Standort und Anzahl der teilnehmenden Kinder stehen unterschiedliche Betriebe und Bereiche zur Verfügung. Nachfolgend ein paar Beispiele:
Bereich – Produktion
• Recycling-Kreativ-Werkstatt
• Schreinerei
• Schmuckwerkstatt
• Kunst-Atelier
• Töpferei
Bereich – Dienstleistung
• Großmarkt
• Bäckerei
• Beauty-Salon
Bereich – Stadtverwaltung
• Jobcenter, Finanzamt, Bank
• Bügermeister:innenamt und Stadtrat
• AWB
Bereich – Freizeit
• Sportverein
• Freizeitpark
• Spielverleih
• Chillout-Area
Bereich – Infopoint
• Fundbüro
• Souvenirladen
• Stadführung und Touristeninfo
Bereich – Nachhaltigkeit
• Upcycling-Werkstatt
• Kleidertausch
• Pimp-it-up-Design-Werkstatt
• Gärtnerei
• und viele mehr…
Gleichzeitig haben die Kinder die Möglichkeit, eigene Betriebe zu gründen und damit ihre Ideen und Wünsche im Rahmen der zur Verfügung stehenden Möglichkeiten umzusetzen.
Zudem ist jede Kinderstadt ein inklusives Ferienprojekt, das allen Kindern offensteht – unabhängig von Fähigkeiten oder Unterstützungsbedarfen. Inklusion ist hier besonders sinnvoll, weil die Kinderstadt ein Ort des gemeinsamen Gestaltens ist: Alle Kinder bringen ihre Stärken ein, übernehmen Verantwortung und treffen Entscheidungen. So erfahren sie unmittelbar, dass Vielfalt bereichert, dass jede Stimme zählt und dass gemeinschaftliches Handeln nur gelingt, wenn alle mitgedacht und mitgenommen werden.
Unsere Kinderstädte bieten Familien somit weit mehr als eine reine Ferienbetreuung. Sie schaffen einen sicheren, kreativen Raum, in dem Kinder ihre Selbstständigkeit entfalten, persönliche Fähigkeiten entdecken und ein tiefes Verständnis für demokratisches Handeln entwickeln können. Gleichzeitig erleben sie ein abwechslungsreiches und unvergessliches Ferienprojekt, das sie stärkt, ermutigt und sie befähigt, ihre Umwelt aktiv und selbstbewusst mitzugestalten.
